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FAIRNETZT

Das 360° Journal der FAIRNET #Messen #Events #Kongresse

Schöne neue Arbeitswelt

Ein Leben ohne Mobiltelefon? Undenkbar. Messeplanung ohne Computer? Wohl kaum. Und mit der pandemiebedingten Verlegung des Büroalltags ins Homeoffice haben sich noch ganz neue Arbeitsweisen eröffnet. In rund 40 Jahren hat sich eine Menge verändert – wie viel? Lesen Sie selbst.

Throwback ins Jahr 1980

In der Pause zwischen zwei Zoom-Konferenzen nimmt uns Projektmanager Andreas Reinhardt mit auf eine kleine Zeitreise zu den Anfängen seiner Arbeit.

„Noch 1980 wurden alle wichtigen Schriftstücke sechs Mal ausgedruckt. Das bedeutete: in die mechanische Schreibmaschine hinter das Original fünf Blatt „Durchschlagpapier“ einlegen, dazwischen „Blaupapier“, und mit der ganzen Kraft meiner Finger den Text in die Maschine hämmern, um auf Seite 6 noch einen Hauch des Textes erkennen zu können. Der Hammerschlag war oft so heftig, dass bei Typen wie O, P, B, Q, Ö, 0, 9, 8 oder 6 die Mittelteile aus dem Papier fielen und das „Farbband“ sich schnell in Fetzen zersetzte. Tippfehler waren ein Drama, das sechs Mal ausradiert werden musste. Die gleiche Stelle zum Weiterschreiben traf man selten.

Wichtige Texte landeten im „Schreibzimmer“, wo Schreibkräfte mit traumsicherer Fingerfertigkeit auf den elektrischen OPTIMA-Schreibmaschinen wichtige Briefe und Protokolle in die richtige Form brachten. Der normale Weg, Schriftstücke schnell zu Adressaten in aller Welt zu bringen, war der Fernschreiber. Die Texte wurden in ein Lochband gestanzt und dann in ‚rasender‘ Geschwindigkeit und mit hohem Lärmpegel abgesetzt. Ein Tag in der Woche war für mich Telefontag, an dem ich früh gegen 8 Uhr meine Auslandstelefongespräche in der Zentrale anmeldete – und dann wartete. Manchmal bis zum Abend, ohne den Schreibtisch zu verlassen, es hätte ja sein können, dass in der Mittagspause der gewünschte Anruf durchgestellt wurde.

Briefe und Pakete? Die dauerten seinerzeit Wochen. Platzierungspläne und Standbauunterlagen mussten also lange vor der Messe versandt werden. Ich erinnere mich an ein Paket mit einem Weihnachtsstollen, für den sich ein japanischer Konzernchef im April des nächsten Jahres herzlich bedankte.“
Andreas Reinhardt, erster Arbeitstag: 2. Januar 1980

Zurück in der Zukunft
Und wie sieht die Gegenwart aus? Zu Besuch bei Projektmanagerin Victoria Kraft in der FAIRNET-Niederlassung Düsseldorf.

„Schon vor der Pandemie habe ich im Sinne der Umwelt versucht, mein gesamtes Office weitestgehend papierfrei zu gestalten. Mit Notiz-Programmen, digitalen Unterschriften und mobiler Arbeitsweise braucht es fast keine Ausdrucke mehr und ich habe alle Unterlagen permanent auf Laufwerken und dem Surface dabei, im Büro genauso wie beim mobilen Arbeiten an verschiedenen Orten. In den vergangenen Monaten haben sich die Dienstreisen zu Vorstellungen und Projektabsprachen deutlich reduziert. Stattdessen bestimmen nun Videokonferenzen mit Kunden, Dienstleistern und Kollegen den Großteil des Arbeitsalltages. Mithilfe von Zoom, MS Teams, Webex und Jitsi geht es agil und spontan durch die Absprachen. Zusammen auf einen Grundriss des Standes schauen? Kkein Problem, dann wird der Bildschirm eben geteilt.

Ein neues Phänomen: Mittlerweile arbeite ich über ein Jahr fortlaufend mit einigen Kunden intensiv zusammen, ohne ihnen im „realen Leben“ schon begegnet zu sein. Keine Treffen zu Briefing-Gesprächen, Konzeptpräsentationen, Projektabsprachen oder Standübergaben, sondern Chats, Cloud-Liste und Video-Calls. So sitze ich in Düsseldorf und die Kunden in München oder Frankfurt, während wir gefühlt oft im selben Büro sitzen und uns via Chats auch schnelle Fragen „rüber werfen“. Ähnlich funktioniert die Zusammenarbeit mit den Leipziger FAIRNET-Kollegen - unabhängig vom Arbeitsort kennen wir den aktuellen Projektstatus und Arbeitsstand der Kollegen, egal, ob der gerade im Büro, mobil oder im Homeoffice arbeitet.“

Victoria Kraft, erster Arbeitstag: 1. Oktober 2018

Bildnachweise
Hagen Wolf