Throwback ins Jahr 1980
In der Pause zwischen zwei Zoom-Konferenzen nimmt uns Projektmanager Andreas Reinhardt mit auf eine kleine Zeitreise zu den Anfängen seiner Arbeit.
„Noch 1980 wurden alle wichtigen Schriftstücke sechs Mal ausgedruckt. Das bedeutete: in die mechanische Schreibmaschine hinter das Original fünf Blatt „Durchschlagpapier“ einlegen, dazwischen „Blaupapier“, und mit der ganzen Kraft meiner Finger den Text in die Maschine hämmern, um auf Seite 6 noch einen Hauch des Textes erkennen zu können. Der Hammerschlag war oft so heftig, dass bei Typen wie O, P, B, Q, Ö, 0, 9, 8 oder 6 die Mittelteile aus dem Papier fielen und das „Farbband“ sich schnell in Fetzen zersetzte. Tippfehler waren ein Drama, das sechs Mal ausradiert werden musste. Die gleiche Stelle zum Weiterschreiben traf man selten.
Wichtige Texte landeten im „Schreibzimmer“, wo Schreibkräfte mit traumsicherer Fingerfertigkeit auf den elektrischen OPTIMA-Schreibmaschinen wichtige Briefe und Protokolle in die richtige Form brachten. Der normale Weg, Schriftstücke schnell zu Adressaten in aller Welt zu bringen, war der Fernschreiber. Die Texte wurden in ein Lochband gestanzt und dann in ‚rasender‘ Geschwindigkeit und mit hohem Lärmpegel abgesetzt. Ein Tag in der Woche war für mich Telefontag, an dem ich früh gegen 8 Uhr meine Auslandstelefongespräche in der Zentrale anmeldete – und dann wartete. Manchmal bis zum Abend, ohne den Schreibtisch zu verlassen, es hätte ja sein können, dass in der Mittagspause der gewünschte Anruf durchgestellt wurde.
Briefe und Pakete? Die dauerten seinerzeit Wochen. Platzierungspläne und Standbauunterlagen mussten also lange vor der Messe versandt werden. Ich erinnere mich an ein Paket mit einem Weihnachtsstollen, für den sich ein japanischer Konzernchef im April des nächsten Jahres herzlich bedankte.“
Andreas Reinhardt, erster Arbeitstag: 2. Januar 1980